So wirst du gelesen (Bloggen für Autor*innen #4)
Bisher haben wir uns damit beschäftigt, welche großen Vorteile ein Blog bietet, überprüft, ob du fürs Bloggen geeignet bist und ich habe dir meine Methode verraten, mit der du langfristig motiviert bleibst, regelmäßig zu bloggen.
Heute machen wir einen Ausflug ins Marketing. Wir beschäftigen uns damit, wie du Lesende gewinnst, denen deine Texte gefallen.
Wie finde ich Lesende?
Kennst du das?
- Du hast bereits Bücher veröffentlicht, doch trotz Marketing verkaufst du fast gar nichts.
- Die Rezensionen fallen häufig schlechter aus, als deine Bücher es verdient hätten.
Du fragst dich: Was mache ich falsch? Wieso erreiche ich einfach niemanden oder immer nur Leute, denen meine Bücher nicht gefallen?
Ein häufiger Grund dafür ist: Du möchtest deine Bücher an alle verkaufen, anstatt an eine spezifische Gruppe.
Jetzt denkst du vielleicht: Ähm, ja, natürlich will ich meine Bücher an alle verkaufen. Wenn ich mich nur an eine kleine Gruppe richte, ist die Chance, dass ich was verkaufe, ja noch geringer.
Tatsächlich ist aber genau das Gegenteil der Fall.
Wenn du dein Marketing darauf ausrichtest, deine Bücher möglichst jedem zu verkaufen, dann sprichst du damit niemanden an und gehst in der Masse unter.
Wenn du dich hingegen an eine bestimmte Zielgruppe richtest und genau diese Leute dein Buch entdecken, denken sie: “Wow, das klingt, als wäre es für mich perfekt. Das muss ich haben!”
Ein Beispiel:
Nehmen wir an, du hast einen High-Fantasy-Roman über eine 17-jährige Drachenzähmerin geschrieben.
Unsere Beispielleserin Antonia Müller, 15 Jahre alt, liebt High Fantasy, insbesondere, wenn es um Drachen geht und die Hauptfigur ein richtiges Badass-Girl ist, das den männlichen Charakteren zeigt, wo der Hammer hängt.
Auf der Suche nach neuem Lesestoff wühlt sich Antonia durch die Masse an Fantasy-Romanen auf Amazon, Buchblogs und Social Media. Sie ist überfordert von der riesigen Auswahl und weiß nicht, wofür sie sich entscheiden soll.
Plötzlich stößt sie auf dein Buch.
In welcher Situation wird sie eher aufhören zu scrollen und sich dein Buch näher anschauen?
- Wenn sich dein Buchmarketing an alle Fantasy-Fans richtet, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Vorlieben.
- Wenn sich dein Buchmarketing speziell an weibliche Jugendliche richtet, die Geschichten über Drachen mögen.
Ganz klar die zweite Option, weil sie viel mehr auf Antonias Geschmack zugeschnitten ist.
Und: Wenn Antonia dein Buch kauft, zu deren “Beuteschema” es perfekt passt, ist auch die Chance höher, dass es ihr gefällt und sie dir eine positive Rezension hinterlässt.
Deshalb ist es wichtig, dass du eine bestimmte Zielgruppe ansprichst. Insbesondere auch mit deinem Blog, der ja neugierig auf deine Bücher machen soll.
Um das zu erreichen, stelle dir diese drei Fragen:
- Wen möchte ich erreichen?
- Wo finde ich diese Zielgruppe?
- Was suchen diese Menschen?
Wen möchte ich erreichen?
Zunächst müssen wir uns überlegen, wen genau du überhaupt mit deinen Büchern bzw. deinem Blog erreichen möchtest.
Wer ist deine Zielgruppe?
- Sind es Kinder, Jugendliche oder Erwachsene?
- Sind es Männer, Frauen oder nicht-binäre Menschen?
- Sind es eher Introvertierte oder Extrovertierte?
- Welche Probleme haben sie, die du lösen könntest (wenn du Sachbücher oder Artikel schreibst)?
- Welche Tropes in Büchern lieben sie?
Nimm dir etwas Zeit und entwerfe eine genaue Beschreibung oder einen Steckbrief über deine*n ideale*n Leser*in. Gib dieser Person auch gerne einen Namen, das macht sie für dich nahbarer.
Wenn du das nächste Mal einen Text schreibst, dann behalte immer diese ideale Person im Hinterkopf.
Es wird dir vermutlich leichter fallen, deinen Text gezielt für einen Menschen zu schreiben, anstatt eine Masse an Gesichtslosen. Denn Letzteres ist nicht nur einschüchternd, sondern auch weniger “auf den Punkt”.
Übrigens: Diese*r ideale Leser*in kann sogar eine reale Person sein oder eine Kombination aus den Eigenschaften mehrerer Menschen.
Wo erreiche ich meine Zielgruppe?
Diese Frage ist nicht nur für dein Buchmarketing, sondern auch für deinen Blog essenziell.
Wenn du deine Blogartikel bei X teilst, deine idealen Lesenden aber bei Instagram sind, dann läuft dein Marketing natürlich ins Leere.
Lesen deine idealen Lesenden überhaupt Blogs? Oder schauen sie lieber YouTube-Videos? In zweiterem Fall würde ein Blog natürlich keinen Sinn machen.
Um das herauszufinden, musst du etwas recherchieren.
Google ist hierbei dein Freund, aber auch die Suchfunktion auf Social Media. Du könntest z. B. nach bestimmten Hashtags suchen, um zu erfahren, ob es überhaupt Leute auf der jeweiligen Plattform gibt, die sich für dein Thema interessieren.
Doch woran erkennst du, welches Soziale Netzwerk oder welche Art von Content (Blog, Podcast, Video, etc.) deine Zielgruppe bevorzugt?
Mein Tipp: Schau, was deine Konkurrenz macht. Wo hält sich diese auf und womit ist diese besonders erfolgreich?
Viel Konkurrenz ist nämlich nicht unbedingt etwas Schlechtes, sondern vor allem ein Indikator dafür, dass eine Sache funktioniert und gefragt ist.
Was suchen diese Menschen?
Wenn du einen Blog hast, möchtest du natürlich auch, dass dieser von deiner Zielgruppe gefunden wird. Und dafür ist Google unverzichtbar.
Stelle dir daher diese zwei Fragen:
- Was genau sucht meine Zielgruppe bei Google?
- Unter welchen Suchbegriffen möchte ich bei Google auffindbar sein?
Und dann schreibe Blogbeiträge zu genau diesen Themen.
Was du tun kannst, damit deine Artikel bei Google möglichst weit oben aufgelistet werden, verrate ich dir in naher Zukunft noch ausführlicher.
Zielgruppe heißt nicht Leseverbot
Vielleicht denkst du jetzt: Zielgruppe und ideale Lesende, alles schön und gut, aber ich will doch niemanden ausschließen?
Da kann ich dich beruhigen.
Eine Zielgruppe zu haben bedeutet nicht, dass du allen anderen ein Leseverbot erteilst.
Natürlich kann weiterhin jeder deine Texte lesen und es werden auch trotzdem Leute auf dich aufmerksam werden, die mit deinen idealen Lesenden überhaupt nichts gemeinsam haben.
Es geht vielmehr darum, genau die Menschen anzusprechen, die am besten zu dir und deinen Texten passen. Aber das heißt nicht, dass alle anderen nicht mehr willkommen sind.
Hast du dazu Fragen oder möchtest deine Gedanken mit mir teilen? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar. Ich werde ihn auch so bald wie möglich beantworten, versprochen!