Vorsicht vor dem Infodump
Wir kennen es bestimmt alle: Wir lesen einen Text, eine Geschichte, ein Buch und erhalten so viele Informationen an einer Stelle, dass wir gar nicht hinterher kommen. Das ist der berühmte Infodump, den wir beim Schreiben vermeiden möchten.
Gerade zu Anfang einer Geschichte haben wir manchmal das Gefühl, der lesenden Person so viele Details wie möglich geben zu müssen, damit diese die Geschichte versteht. Doch würden wir das auch mit Menschen tun, die wir selbst gerade kennenlernen? Würden wir ihnen unsere eigene komplette Backstory erzählen? Wohl kaum. Und genau so können wir es auch in Büchern handhaben.
Es gibt viele Wege, Informationen in einen Text einzustreuen, damit die Lesenden ihn verstehen. Dazu müssen wir gar nicht so weit ausholen. Wir brauchen keine fünf Seiten Landschaftsbeschreibung, nur weil wir uns in einer Fantasywelt befinden.
Wie können wir also Wissen einstreuen, ohne in Infodump zu verfallen?
- Show, don’t tell ist hier hilfreich: Vielleicht kann zum Beispiel eine Figur besonders auf eine Situation reagieren und dadurch kommt sie in ein Gespräch darüber. Die Information ist mitgeteilt und kurz gehalten, mehr ist möglicherweise nicht nötig.
- Streue eine Information ein, wo sie Sinn ergibt und halte sie auch da kurz. Also verteilt auf die Geschichte, da wo es passt.
- Vielleicht sind Rückblenden eine Möglichkeit für dich, die Vergangenheit einer Figur zu zeigen.
- Dialoge eignen sich ebenfalls gut zur Informationsübertragung. Achte aber darauf, dass die Figur ein Gespräch führt, in dem das Gegenüber noch nicht alles weiß, es könnte sonst schnell aufgesetzt wirken. Schließlich ergibt es nicht viel Sinn, jemandem etwas zu erzählen, was die Person schon weiß.
- Wenn die Vergangenheit einer Figur sehr wichtig scheint, lasse deine Geschichte früher starten, um viele Rückblenden zu vermeiden.
- Nimm dir eine Nebenfigur zu Hilfe. Die Hauptfigur kann dieser einen Plan erklären oder ein wichtiges Detail erzählen, so dass es nicht aufgesetzt wirkt.
Zusätzlich:
- In deinen Notizen und sogar in der Rohfassung kannst du so viel reinschreiben, wie du möchtest. Arbeite deine Figuren aus, lass sie in deinem Kopf mit allem drum herum entstehen, dann kannst du später einfacher die Informationen aussuchen, die die Lesenden wirklich brauchen.
- Habe keine Angst vor dem roten Stift. Nachdem die Rohfassung steht und es ans Überarbeiten geht, darfst du brutal sein und alles wegstreichen, was nicht zwingend in den Text muss.
Wie gehst du mit Infodump um?