Figuren erstellen
Wir haben einen Plot, wir haben eine Welt, aber was ist mit unseren Figuren? Wie wichtig ist es, diese auszubauen? Was passiert, wenn wir an ihnen sparen?
Unsere Figuren sind die wichtigen Personen der Geschichte, sie sind der zentrale Punkt, um den sich alles dreht. Ohne sie haben wir nichts zu erzählen. Sie gehen Hand in Hand mit Plot und Weltenbau. Irgendwo entstehen diese alle gleichzeitig, sie entwickeln sich zusammen weiter und bilden ein Gerüst, an welchem unsere Erzählung sich aufbauen kann.
Wie gehen wir vor?
In der Figurenerstellung sind wir zuerst genau so auf unsere Inspiration und Kreativität angewiesen, wie beim Plot und dem Weltenbau. Wenn irgendwo eine Idee entstanden ist, können wir an dieser arbeiten, bis sich daraus genug Material für die Geschichte ergeben hat. Aber es gibt viele Möglichkeiten, die Figurenentwicklung zu vertiefen.
Es gibt mittlerweile unzählige Fragebögen und Character Sheets, die uns beim Formen der Figuren helfen können. Sie lassen uns Verschiedenes über das Aussehen, die Hintergründe und die Entwicklung in unserer Geschichte ausfüllen und erkunden.
Ebenso können wir Interviews mit unseren Figuren führen oder eine Weile ein Tagebuch aus ihrer Sicht schreiben. Wir können Playlists erstellen mit Musik, die sie hören würden, oder Boards auf Pinterest anlegen.
Um der Namenssuche Abhilfe zu schaffen, gibt es ebenfalls unzählige Namensgeneratoren. Nicht nur für Figuren, auch andere Namen können dort gefunden werden.
Es gibt also viele Wege zum Ziel und in der Entwicklung von Figuren gehen wir ebenso individuell vor, wie beim Weltenbau oder der Erstellung vom Plot.
Flache Figuren?
Wir sollten uns auf jeden Fall in Acht nehmen, wenn wir Figuren erstellen: Geben wir ihnen nicht genug Tiefe, können sie langweilig oder eindimensional bei den Lesenden ankommen. Das wiederum zieht die Geschichte runter. Wir müssen uns also ein gutes Drumherum ausdenken, eine passende Entwicklung während der Geschichte, Herausforderungen und wie die Figur diese meistert. Auch hier gilt, dass wir nicht alles in der eigentlichen Geschichte erzählen müssen, es muss nur einen Sinn ergeben, damit die lesenden Personen das nachvollziehen können, was wir ihnen tatsächlich übermitteln möchten.
Wie viel ist zu viel?
Eine wichtige Frage ist immer: Aus welcher Sicht wird diese Szene am besten dargestellt? Wenn unsere Hauptfigur den besten Blickwinkel darauf gibt, können wir es ruhig aus ihrer Sicht erzählen. So ist es auch mit der Anzahl Figuren in der Geschichte: Kann meine Hauptfigur das? Wenn nein, kann meine Nebenfigur das übernehmen oder brauche ich eine weitere Person dafür? Wir möchten so viele Personen wie nötig in der Geschichte haben, aber dabei eben nicht übertreiben. Manchmal können zwei Nebenfiguren auch zu einer verschmelzen, denn sie würden einzeln nicht viel zu sagen haben. Das ist völlig in Ordnung und sollte uns nicht verunsichern. Figuren streichen oder hinzufügen gehört dazu.
So wie beim Weltenbau möchten wir ebenfalls hier Infodump zu Hintergrund oder Entwicklungen vermeiden. Wir erzählen nur das, was wirklich in der Geschichte angesprochen werden muss. Wir geben die Informationen, die unseren Figuren Tiefe verleihen, ohne dabei zu viel zu erzählen. Lasst sie Dinge tun, streut Informationen ein, aber vermeidet einfaches „runter erzählen“ der Hintergrundgeschichte.
Auch hier werden wir uns in Zukunft einzelnen Methoden in eigenen Beiträgen widmen, bleibt also neugierig.