Den Anfang finden

Den Anfang finden

Manchmal versteckt er sich ganz gut: der Anfang. Wir können nun schon an Plot, Figuren und Weltenbau gearbeitet haben, vielleicht haben wir auch einfach eine Idee und möchten ohne große Planung drauf los schreiben. Aber dieser Anfang, der will einfach nicht.

Jetzt sitzen wir da vor dem leeren Blatt und fragen uns, wo unsere Geschichte beginnen soll. Was möchten wir zuerst erzählen? Wo möchten wir die Lesenden gleich am Anfang hinbringen? Welche unserer Figuren soll die Bühne zuerst betreten? So viele Fragen, nur wo verstecken sich die Antworten?

Das leere Blatt

Viele Schreibende fühlen sich von diesem leeren Blatt eingeschüchtert oder gar bedrängt. Es starrt uns an, es stellt Erwartungen. Und wir sitzen da und wissen nicht weiter. Dabei gibt es unzählige einfache Tricks, wie wir das leere Blatt umgehen können: Wir schreiben einfach etwas hin. Es muss nicht unser perfekter erster Satz sein. Es muss nicht einmal etwas Hochtrabendes sein oder einen Sinn für unseren Text haben. Schreibt einen Satz über das Wetter oder darüber, wie die Katze gerade wieder das Sofa zerkratzt.

Möchtet ihr es irgendwo mit euren Projekt verbinden, dann sucht euch eine eurer Figuren aus und lasst sie etwas tun oder sagen. Auch da kann es über das Wetter oder die Katze sein, nur aus der Sicht der Figur.

Solltet ihr nach dem Satz immer noch nicht wissen, wo es weiter geht, dann knüpft an den Satz an. Vielleicht braucht ihr einen Absatz, um dann woanders anzusetzen. Auch das ist in Ordnung. Dieser Anfang soll nicht dafür da sein, der finale Anfang eures Buches zu sein, sondern den Einstieg zu erleichtern. Später könnt ihr diesen überarbeiten oder ganz löschen, aber immerhin hat er euch als Startpunkt geholfen und euch beginnen lassen.

Gedanken sortieren

Unser Plot liegt vor uns, aber wir wissen nicht wo wir die Erzählung beginnen lassen sollen. Vielleicht ist da gar nicht das leere Blatt das Problem, sondern unsere Unentschiedenheit. Vielleicht reicht ein besserer Überblick?

Möglicherweise können wir unseren Plot genauer sortieren, um einen guten Anfangspunkt der Geschichte zu finden. Auch da gibt es viele Methoden, manche können uns auch schon beim Plotten selbst begegnen.

Wir können den Plot chronologisch sortieren auf einem Zeitstrahl. Möchten wir ganz vorne beginnen? Oder vielleicht starten wir in der Mitte und haben Rückblicke zwischendurch? Müssen wir überhaupt am Anfang des Zeitstrahls beginnen? Sind alle diese Handlungen wirklich relevant?

Eine Übersicht der Kapitel könnte uns ebenfalls einen Hinweis geben. Welches Kapitel steht da am besten direkt zu Anfang? Dann können wir uns dort eine passende Anfangsszene aussuchen.

Und manchmal ist es wirklich einfach der Gedankenblitz, der uns den Anfang förmlich ins Gehirn wirft.


Egal, wo oder wie wir unseren Anfang finden, es ist immer wichtig, uns den Druck zu nehmen, indem wir bedenken, dass alles mindestens ein Mal überarbeitet werden wird. Es muss nicht der perfekte erste Satz sein. Es muss nicht einmal das perfekte erste Kapitel sein, denn wir überarbeiten es in jedem Fall wieder.

Manchmal hilft einfach nur, irgendeinen ersten Satz zu schreiben. Und dann nicht mehr aufzuhören.

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