Tipps zur Figurenerstellung
Figuren zu erstellen, ist nicht immer einfach. Als Schreibende sollten wir unsere Figuren sehr gut kennen und manchmal kommen wir nicht um ein paar Hilfsmittel herum. Das Internet bietet uns da viele Möglichkeiten.
Charakterbogen
Ein Charakterbogen ist eine Art Steckbrief, der die wichtigsten Infos zur Figur beinhaltet. Er ist sehr hilfreich, weil wir so über die Geschichte hinweg den Überblick über unsere Figur behalten. Wir möchten schließlich vermeiden, dass Jana plötzlich Marie heißt und ihre Haarfarbe ohne Grund wechselt. Auch wenn das vielleicht schon wie etwas so Grundlegendes klingt, dass wir sicher sind, wir können uns das merken, so sind es die kleinen Details, die wir manchmal vergessen oder der falschen Figur zuordnen. Also gerade bei mehreren, tiefer entwickelten Figuren, lohnen sich Charakterbögen sehr.
Es gibt unzählige verschiedene Bögen in den Weiten des Internets, passend nach Genre und allen anderen möglichen Vorlieben. Aber auch Schreibprogramme wie Papyrus Autor haben Vorlagen für die Figurenerstellung.
Persönlichkeitstest
Persönlichkeitstest haben schon vor Jahren die Runde gemacht. Egal, was wir speziell von ihnen halten, ob sie stimmen oder nicht, für die Figurenentwicklung können sie hilfreich sein. Und wenn es eben nur der eine Gedankenanstoß ist.
Interview
Charakterbögen und Persönlichkeitstest machen in erster Linie eines: Fragen stellen. Durch diese Fragen lernen wir sie kennen und können damit ihre Persönlichkeit in die Geschichte einbringen.
Vor einem Jahr haben wir zum Beispiel eine Liste mit Fragen veröffentlicht, die als Interview mit unseren Figuren genutzt werden können.
Einfach schreiben
Manchmal stehen wir vor unserer Liste und haben unzählige Fragen, aber die Antworten fühlen sich nicht richtig an. Wie wäre es, die Figur an dieser Stelle in eine Szene hineinzuwerfen? Es muss keine aus dem Projekt sein, einfach irgendein Moment mit irgendeiner Aktivität. Wie reagiert die Figur? Was denkt sie? Wie ist sie in und aus der Situation wieder heraus gekommen? Lasst die Worte einfach laufen und sucht euch danach die Antworten zu euren Fragen aus dem Text heraus.
Visualisieren
Manchmal reichen Worte nicht ganz, um das erste Bild einer Figur in unseren eigenen Köpfen entstehen zu lassen. Auch hier ist das Internet wieder hilfreich: Genau so, wie wir Moodboards zu unseren Geschichten erstellen können, dürfen wir auch mit den einzelnen Figuren vorgehen. Ein paar Bildersuchen später entsteht dann ein Bild, aus dem wir uns wieder einige Details heraus schreiben können.
Brainstorming und Mindmapping
Eine Mindmap kann ebenfalls hilfreich sein. Wenn wir den Namen unserer Figur in die Mitte eines Blattes schreiben und dann rund herum aufschreiben, was uns zu ihr einfällt, können sich ebenso schnell alle möglichen Informationen sammeln, die ein guter Charakterbogen uns ebenfalls abfragen würde.
Und manchmal hilft es, sich einfach mit anderen auszutauschen über die Figur. Auch hier kann jeder kleine Denkanstoß der Schubs in die richtige Richtung sein.
Mit dem Plot arbeiten
Es kann vorkommen, dass unsere Figur sich über die Geschichte einfach so stark anpasst, dass absolut nichts mehr davon stimmt, was wir uns ursprünglich gedacht haben. Das ist völlig in Ordnung. Figuren gehen gerne mal ihren eigenen Weg.
Wenn wir das Gefühl haben, dass das schnell der Fall wird, oder wir einfach noch gar nicht so viel über unsere Figur wissen, können wir auch anhand des Plots heraus lesen, über wen wir schreiben. Wenn die Figur einen bestimmten Charakterzug braucht, um jene Situation im Plot meistern zu können, haben wir wieder einen Anhaltspunkt dazu gewonnen. Genauso können wir aber auch rückwirkend in den Text schauen und die Informationen über die Figur im Nachhinein zusammentragen. Das wird vor allem dann wichtig, wenn wir mehr als ein Buch mit der Figur schreiben.
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Wie entwickelst du deine Figuren?