Die Titelsuche
Die Qual der Wahl: die Titelsuche. Manchmal fällt uns schnell etwas ein, dann wiederum finden wir ewig nichts. Aber wie wählen wir den besten Titel nun aus?
Was umfasst einen guten Buchtitel?
Der Buchtitel ist eine der ersten Anlaufstellen, das Aushängeschild deines Buches, neben dem Cover. Er gilt als Werbung und Marketingtool, demnach sollte er Interesse wecken, leicht zu merken und auszusprechen sein und Einzigartigkeit mit sich bringen. Ähnelt der Titel zu sehr einem anderen, läufst du Gefahr, dass Lesende die Titel verwechseln.
Auch wenn mysteriöse und kryptische Titel kurz interessant scheinen, bringen sie nur etwas, wenn man sich darunter etwas vorstellen kann. Am besten wählst du deinen Titel so, dass Lesende sich damit verbinden können. Wenn sie wissen, was sie erwartet, werden sie nicht (übel) von Thema und Genre überrascht.
Was muss ich beachten?
Wir haben bereits erwähnt, dass die Aufmerksamkeit erregt werden sollte, aber was gibt es noch?
Deine Zielgruppe solltest du im Kopf haben, wenn du einen Titel auswählst. Ebenso die Sprache, die zu deinem Genre passt. Während bei Romance Wörter wie „Liebe“ und „Kuss / Küssen“ schon verraten, wohin die Geschichte geht, sind es bei Thriller eher Begriffe wie „blutig“ und „Tod“, die uns das Genre verraten. Wenn du ein Kinderbuch schreibst, sollte das also bereits am Titel erkennbar sein. Suchbegriffe sind in dem Fall ebenfalls wichtig.
Ein weiterer Punkt ist, dass du keinen bereits geschützten Titel verwenden darfst. Gibt es schon ein Buch mit dem Titel, musst du dir einen anderen suchen. Bevor du dich also zu stark auf einen Titel festlegst, schaue kurz nach, ob er noch verfügbar ist.
Ebenso kannst du die aktuellen Trends beachten. Diese variieren natürlich ebenfalls nach Genre und ändern sich unterschiedlich schnell wieder. Es gilt hier also Vorsicht, denn wenn du am Ende eines Hypes erst hinzukommst, könnten Lesende bereits keine Lust mehr auf solche Titel haben.
Liest sich dein Titel flüssig? Klingt er gut, wenn du ihn dir laut vorliest? Wenn er sich leicht lesen und gleichzeitig gut einprägen lässt, hast du schon die halbe Miete bezahlt.
Letzten Endes zählt aber auch dein persönlicher Geschmack. Wenn dir dein eigener Titel nicht gefällt, wie sollst du ihn dann anderen näher bringen?
Welche Arten Titel gibt es?
- Name der Hauptfigur:
- König Ödipus
- Jane Eyre
- Emilia Galotti
- Ein-Wort-Titel (im Deutschen auch gerne mit Artikel):
- Die Welle
- Das Hotel
- Die Wahlverwandtschaften
- Gegensätze und Wortspiele:
- Einkehr zum tödlichen Frieden (spielt im Ort „Kehr“)
- Die Schöne und das Biest
- Achtsam morden
- Poetische Titel, Alliterationen, eigentümliche Aussagen:
- Das Universum ist eine Scheißgegend
- Ein ganzes halbes Jahr
- Wunder wirken Wunder
- Ortsangaben:
- Am anderen Ende der Sonnenallee
- Im Wald
- Schlaflos in Manhattan
- Eigenschaften der Hauptfigur:
- Die Bücherdiebin
- Der Mann im roten Rock
- Die Sturmreiterin
- Zusammengesetzte Worte:
- Seelenverrat
- Das Mondamulett
- Traumgeboren
- Die Fantasie anregen:
- Das Geheimnis des Frühlings
- Das Café am Rande der Welt
- Der Duft von Büchern und Kaffee
Manchmal überlappen die Arten und es gibt sicherlich auch noch einige mehr.
Wie gehe ich vor?
Wie beim Schreiben auch, haben wir alle unterschiedliche Wege, um unser Ziel zu erreichen. Deine Schritte könnten so aussehen:
- Brainstorming: Schreibe alles auf, was dir einfällt. Vielleicht gibt es in den Titelarten auch mehrere Möglichkeiten für deine Geschichte. Recherchiere, was zu deinem Genre und deiner Zielgruppe passt. Finde Inspiration, z.B. im Buchhandel.
- Versuche, daraus eine Shortlist zu erstellen. Was gefällt dir am besten? Was passt am besten? Kannst du vielleicht auch zwei davon kombinieren, um einen Titel und Untertitel zu erschaffen?
- Die Verfügbarkeit überprüfen.
- Feedback erfragen, z.B. von Freunden, Testlesenden, auf Social Media,…
- Lege dich auf einen Titel fest und beantrage eventuell bereits den Titelschutz.
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Wie gehst du bei der Titelsuche vor?