Bianca erzählt: Mein Schreibprozess
Wir alle haben unsere eigenen Vorgänge, wenn es ums Schreiben geht. Manche plotten intensiv, andere schreiben drauf los. Und dann gibt es noch jene, die irgendwo dazwischen sind. Wir alle beginnen anders, motivieren uns unterschiedlich und bleiben durch verschiedene Inspiration dabei.
Plotten
Bei mir sieht plotten nicht nach viel aus. Ich habe eine Idee, arbeite die ein wenig aus, indem ich mir Notizen zu Welt, Figuren und Geschichte mache und dann geht es weiter. Ich kann mich nicht hinsetzen und das genau planen, denn dann fehlt mir danach die Motivation, es weiter auszuformulieren. Mein Plotten geht also nicht sehr weit in die Details. Einige Notizen müssen reichen.
Rohfassung
Aus diesen paar Informationen beginne ich eine erste Fassung, die ich gerne „Fassung 0“ nenne. Darin schreibe ich alles auf, was mir einfällt. Manche Momente werden ausführlich beschrieben, weil ich sie genau vor mir sehen kann. Andere Sachen werden in einem Satz zusammengefasst, damit ich weiter komme.
Auf diese Weise arbeite ich mich einmal durch die Geschichte und sehe, wo sie mich hinführt.
Nachdem ich damit durch bin, gehe ich diese Fassung durch. Ich schaue, was ich davon brauchen kann, welche Ideen drin bleiben und welche noch einmal verändert werden sollten. Erst danach beginne ich die eigentliche Rohfassung, zu der dann immer noch einiges hinzukommt.
Manche Sachen aus Fassung 0 dürfen ungefähr genau so in die neue Fassung, das meiste wird aber angepasst und diesmal auch ganz ausformuliert.
Nach dieser Fassung kommt dann eine Pause.
Überarbeiten
Nachdem die Rohfassung eine Weile geruht und mein Gehirn Abstand gewinnen konnte, wird die Fassung so oft überarbeitet, bis sie die Geschichte so erzählt, wie ich sie mir gedacht habe. Das kann mitunter aber auch das Neuschreiben der Fassung bedeuten. Ich bin da definitiv eine Person, die viele Versionen eines Manuskriptes ansammelt.
Ablenkungen
Plotbunnys und andere Dinge, die gerne ablenken, finden sich bei mir auch haufenweise. Manchmal kann ich nicht damit umgehen und gebe der Ablenkung nach. Dann spiele ich plötzlich Videospiele, anstatt zu schreiben. Und manchmal ist das auch in Ordnung.
Plotbunnys sind da aber eine andere Geschichte. Wortwörtlich.
Bei Plotbunnys habe ich mir angewöhnt, ein neues Dokument zu erstellen und kurz aufzuschreiben, was unbedingt zu dieser Idee gesagt sein will. Später kann ich dann immer noch damit arbeiten. Jetzt ist aber eben nicht die Zeit dafür.
Hilfsmittel
- 4thewords: Dort schreibe ich gegen die Uhr und schließe Quests ab. Gamification funktioniert bei meinem Gehirn meistens doch noch ganz gut.
- Notion: Nachdem ich beim Support angefragt habe, die KI auszuschalten, habe ich mir mein Notion-Board eingerichtet, um dort nicht nur Uni-Dinge zu organisieren, sondern auch meine Schreibzeit einzuplanen. (Und ohne die KI werde ich nicht ständig genervt, weil es denkt, ich will mit ihm reden. Ich hab nur die Leertaste berührt, lass mich doch schreiben!)
- Schreibgruppen: Für die zusätzliche Motivation von außen.
- Papyrus Autor: Auch wenn ich (noch?) nicht die neue Version habe, Papyrus ist noch immer mit dabei.
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Wie sieht dein Schreibprozess aus?