7 Mythen über das Schreiben

7 Mythen über das Schreiben

„Ich würde ja auch gerne mal ein Buch schreiben, aber mir fehlt einfach die Zeit dazu.“

Wir haben es alle bereits gehört, wenn wir erwähnen, dass wir schreiben. Diese und andere Mythen halten sich immer noch hartnäckig in den Köpfen und begegnen uns immer wieder. Zeit, mit ihnen aufzuräumen:

1. „Ich habe kein Talent zum Schreiben!“

Das ist auch nicht nötig. Natürlich hilft ein wenig Gefühl für die Sprache, aber das ist kein Grund, aufzugeben. Schreiben kann man lernen und das am besten, in dem man es tut. Es gibt viele Anregungen für Schreibübungen im Internet, wodurch sich das Jonglieren mit Worten hervorragend trainieren lässt. Angeblich mangelndes Talent sollte also kein Hindernis sein.

Wenn du ein paar Schreibimpulse brauchst, dann habe ich da eine ganze Reihe auf meiner Website.

2. „Ich bin doch keine Autor*in, ich hab doch nichts veröffentlicht!“

Das stimmt so nicht. Autor*in ist man, wenn man schreibt, ganz egal, ob das Geschriebene das Licht der Welt erblicken wird oder für immer in unseren Schubladen lebt. Auch als unveröffentlichte Autor*innen dürfen wir uns so nennen, da braucht niemand uns etwas anderes einzureden.

3. „Ich bin schlecht, weil mein erster Entwurf nicht gut genug ist.“

Erst wollen wir unterscheiden zwischen Autor*in und Werk. Weil eine erste Fassung schlecht war, ist man das als Autor*in nicht automatisch. Und der Spruch „Die erste Fassung ist immer Mist“ dürfte uns allen mittlerweile begegnet sein. Und da ist etwas dran. Eine Rohfassung hat vielleicht unnötige Beschreibungen, Ausschweifungen und ganze Handlungsstränge, die es später nicht in die finale Version schaffen, aber das macht uns nicht zu schlechten Autor*innen. Es gibt uns eine rohe Version an die Hand, mit der wir weiter arbeiten können. Denn anfangen müssen wir immer irgendwo. Danach kommen mehrere Runden Überarbeitung auf uns zu, vielleicht schreiben wir es zwischendurch auch ganz neu, an der ersten Fassung sollten wir uns also niemals messen.

4. „Ich habe keine Zeit zum Schreiben!“

Wie eingangs erwähnt, haben wir alle sicherlich den Spruch schon gehört. Dabei ist es wirklich ein Mythos, keine Zeit zu haben. Wenn wir uns etwas wirklich vornehmen und es durchziehen wollen, dann nehmen wir uns die Zeit. Wir schaffen es, unseren Tag so zu planen, dass irgendwo noch Schreibzeit übrig bleibt. Weil wir das so wollen, nicht, weil wir so viel Zeit übrig haben. Es hat also weniger mit „keine Zeit haben“ zu tun, als mit dem Fakt, dass man sich vielleicht seine Zeit lieber für etwas anderes einplanen möchte. Das ist auch in Ordnung.

5. „Das Schreiben ist mir zu einsam!“

Auch hier ein Mythos, der sich lange hält. Mittlerweile gibt es viele Orte, an denen sich Leute zum Schreiben zusammenfinden können. Von Schreibtreffen in einem örtlichen Café, bis hin zu einem Online-Forum, niemand muss alleine schreiben. Wir können in Gesellschaft anderer schreiben. Wir können an Projekten mit anderen arbeiten. Wir können aber auch ganz alleine sein, wenn wir das so möchten. Das macht es dennoch nicht zu einer einsamen Tätigkeit. Zusätzlich schalten sich in späteren Überarbeitungsrunden die Zusammenarbeit mit Testlesenden und Lektorat hinzu, von Alleingang keine Spur.

Wenn du noch Gesellschaft zum Schreiben brauchst, schau gerne auf unserem Discord-Server vorbei. Donnerstags ist immer ein Schreibabend angesetzt. Mehr dazu findest du auf >Gemeinsam schreiben<.

6. „Selfpublishing ist doch nur gut, wenn kein Verlag einen will!“

Noch immer hält sich der Gedanke bei vielen fest, dass Selfpublishing ein Zeichen dafür ist, dass kein Verlag das Projekt verlegen möchte. Dann wird die Qualität der Bücher bemängelt, weil kein großer Name drauf steht und generell sind die Bücher bestimmt schlecht, sonst hätte der Verlag es ja angenommen.

Es gibt genügend Gründe, warum ein Buch durch Selfpublishing veröffentlich wird. Und ja, das kann auch wirklich sein, weil das Projekt bei ein paar Versuchen nicht in einem der Wunschverlage gelandet ist. Aber für viele ist Selfpublishing auch der erste Weg. Sie schätzen die Freiheit bei Entscheidungen, wie z.B. die Gestaltung des Covers, Marketingstrategien und wann das nächste Buch erscheint. Vielleicht möchte man ja auch viel mehr Bücher veröffentlichen, als ein Verlag in dem Zeitfenster hinbekommt. Dann würde der Verlag den Plänen eher im Weg stehen. Die Gründe für Selfpublishing scheinen unendlich, aber keiner davon ist „weil es zu schlecht für einen Verlag ist“.

7. „Wenn dein Buch nicht direkt ein Bestseller ist, dann hast du wohl was falsch gemacht!“

Auch ein Gerücht, das nicht aufgibt. Manche Menschen denken immer noch, dass man mit einem einzigen Buch sofort reich und berühmt wird. Ein Erstlingswerk hat selten den größten Durchbruch und auch danach wird es ein langer Weg, bis man als Autor*in wirklich bekannter wird. Reich wird man nur in ganz wenigen Fällen. Und dann wahrscheinlich auch nur, wenn die Bücher in andere Sprachen übersetzt und Filme produziert werden.

Hinzu kommt die Vorstellung, dass die Bestsellerliste gleich gestellt ist mit viel Geld. Auch das ist eher weit verfehlt. Auf der Bestsellerliste zu landen ist natürlich schon eine Leistung, die definitiv etwas wert ist, leider lässt sie uns nicht wie Dagobert Duck im Geld schwimmen. Schreiben macht also nicht wirklich reich.

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