5 Übungen zum Storytelling

5 Übungen zum Storytelling

Wir hören oft, dass wir das Schreiben üben sollen. Das ist natürlich gut, wenn unsere Sätze schön klingen. Wenn sie aber keine spannende Geschichte erzählen, dann bringen diese Sätze nicht viel. Wir sollten also darüber hinaus auch unser Storytelling üben. Heute möchten wir uns ein paar Methoden dazu anschauen.

1. Improvisieren

Hierbei geht es darum, sich ein komplett willkürliches Thema auszusuchen und auf der Stelle eine Geschichte daraus zu erzählen. Dabei können wir einem typischen Aufbau folgen:

  • Es war einmal…
  • Jeden Tag…
  • Eines Tages…
  • Deswegen…
  • Und deshalb…
  • Schlussendlich…
  • Und an jedem Tag nach diesem Moment…

Viele finden es hilfreich, diesem Aufbau zu folgen, andere bevorzugen eine eigene, freie Struktur für ihre Geschichte. Dazu kann man sich einen Timer setzen und versuchen, innerhalb dieser Zeit die Geschichte zu erzählen. Wir sollten nicht auf die perfekte Idee warten, sondern einfach los legen, als würden wir einer befreundeten Person die Geschichte erzählen. Wir sollten die erste Idee nehmen, die uns einfällt und uns dabei nicht selbst zensieren. Es gibt kein richtig oder falsch. Und manchmal finden wir dabei doch den ein oder anderen Gedanken, den man sich für eine Geschichte, die wir schreiben wollen, merken kann.

2. Rezensieren

Hierbei schauen oder hören wir uns eine Geschichte an und rezensieren sie. Es geht nicht darum, eine andere Geschichte als gut oder schlecht hinzustellen, zu bewerten, sondern dabei unser eigenes Auge und unser eigenes Ohr für Geschichten zu trainieren. Wir könnten uns dazu Fragen stellen wie:

  • Wie verlief die Geschichte?
  • Welche stilistischen Elemente wurden eingebaut?
  • Was mochte ich an der Geschichte?
  • Was könnte man daran noch verbessern?

Da gibt es natürlich noch viele andere Fragen, aber wir möchten ja auch nicht stundenlang an einer Übung sitzen.

3. „Homework for Life“

Homework for Life ist eine Methode von Matthew Dicks. Dabei geht es darum, „story-worthy“ Momente zu erkennen. Also Momente, die gut genug für eine eigene Geschichte wären. Doch wie machen wir das?

Jeden Tag setzen wir uns am Abend hin und denken über diesen einen Moment in unserem Tag nach. Wenn wir eine Geschichte über den heutigen Tag schreiben müssten, was würden wir erzählen? Es muss nichts Großes sein. Es kann ein Moment der Erleuchtung sein, also der „Aha“-Moment des Tages, oder einfach etwas, das ein wenig vom Üblichen heraus sticht. Dann schreiben wir das Datum auf und einen Satz, der diesen Moment zusammenfasst.

Dadurch leben wir nicht nur ein wenig achtsamer und aufmerksamer, sondern diese Übung lässt uns schon bald erkennen, dass wir eine große Ansammlung interessanter Geschichten haben und dies einen großen Einfluss auf unsere Storytelling-Fähigkeiten hat.

4. Wörter-Challenge

Von dieser Übung haben wir sicherlich alle schon einmal gehört: Man nimmt sich eine Anzahl zufällig ausgewählter Wörter und baut sie in eine kurze Geschichte ein. Neben Generatoren, die Wörter ausspucken, und anderen Möglichkeiten, an eine Liste mit ein paar Worten zu kommen, empfehle ich ebenfalls Story Cubes. Damit haben wir bei manchen Autor*innentreffen früher ganz viel Spaß gehabt. (Fragt nicht, wie oft am Ende alle Figuren starben, als die Runde bei mir ankam, ich kann da gar nichts für.) Diese Übung kann man also auch ganz spontan in der Gruppe machen.

5. Perspektivwechsel

Wenn wir uns Geschichten anschauen, die wir bereits kennen, glauben wir oft, wir wissen, was darin passiert. Aber tun wir das wirklich? Was wäre, wenn wir die Geschichte aus einer anderen Perspektive neu erzählen? Dabei muss es nicht zwingend der Blickpunkt einer anderen Person sein. Wir können uns austoben und wer weiß, vielleicht haben ja der Hund oder die Haustür auch ganz viel Interessantes zu berichten?

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Welche Übungen machst du gerne?

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